Jahrestagung 2017 in Potsdam
Dritte Jahrestagung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2017
ausgerichtet in Zusammenarbeit mit
Prof. Dr. phil. Andreas Kahlow,
Fachgebiet Konstruktions- und Bautechnikgeschichte, FH Potsdam
unterstützt durch die
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
4. bis 6. Mai 2017 in Potsdam
DOKUMENTATION
Die Beiträge der Jahrestagung wurden als Band 2 der Schriftenreihe der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte veröffentlicht. Die Publikation ist 2019 erschienen. Der Tagungsband ist nun im →Handel erhältlich.
Prof. Dr. Norbert Nußbaum hat seinen Festvortrag „Ockhams Rasiermesser und das Sparsamkeitsargument im Bauen – oder: Vom Irrlichtern der Vernunft“ freundlicherweise als →PDF zur Verfügung gestellt.
PROGRAMM
→ Programm (PDF-Datei)
„Mit den wohlfeilsten Mitteln dauerhaft, feuersicher und bequem“ –
Sparsamkeit als Prinzip, Rationalität als Weltsicht?
Von alters her prägen Prinzipien der Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit das alltägliche Bauen und Konstruieren. Im Zuge der (ökonomischen) Aufklärung des 18. Jahrhunderts gewannen sie neue Dynamiken. Spätestens in der Moderne etablierte sich durch Begriffe wie Rationalisierung oder Standardisierung dann die Vorstellung von Sparsamkeit als Fortschritt. Diese ideologische Aufladung zementierte die zentrale Position der genannten, scheinbar rationalen Prinzipien für das Bauen und Konstruieren bis in die Gegenwart.
Donnerstag, 4. Mai 2017
Hauptgebäude Großer Hörsaal HG 108
14:00 Begrüßung
Andreas Kahlow, Fachgebiet Konstruktions- und Bautechnikgeschichte, FH Potsdam
Eckehard Binas, Präsident FH Potsdam
Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Werner Lorenz, 1. Vorsitzender der Geselleschaft für Bautechnikgeschichte
Tagungsthema
14:30–14:55 Tobias Arena-Rütenik (Bamberg)
Aparejo Toledano – Kosteneffizienz und Rationalisierung in der Architektur Zentralspaniens zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert
14:55–15:20 Anne-Christine Brehm (Karlsruhe)
Normierung und Effizienzsteigerung im Bauwesen des 15. Jahrhunderts
15:20–15:45 Andreas Putz (Zürich/Dresden)
Der angemessene Baupreis. Zur Kalkulation und Normierung des traditionellen Bauens
in den 1930er Jahren in der Schweiz
15:45–16:15 Kaffee
16:15–16:40 Clemens Voigts (München)
Beilen oder Sägen? Über einen frühen Versuch, die Herstellung von Bauholz mit
Maschineneinsatz zu rationalisieren
16:40–17:05 Stefan M. Holzer (Zürich)
„Bei gleicher Festigkeit viel weniger Holz erfordert.“ – Holzeinsparung als Triebfeder der
Entwicklung innovativer Dachkonstruktionen in Deutschland im 19. Jahrhundert
17:05–17:30 Ingo Dreger (Kleinmachnow)
1833–1929 Transformationen beim Bauen mit Holz – Von der St. Mary Kirche in Chicago
bis zum Einsteinhaus in Caputh
Laufende Projekte und Forschungsvorhaben
18:00–19:00 Posterpräsentation auf der Empore vor HG 108
Förderpreis der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2017
19:00 Verleihung
Festvortrag
19:15 Norbert Nußbaum (Köln)
Ockhams Rasiermesser und das Sparsamkeitsargument im Bauen
20:15 Empfang auf Empore und Terrasse
Freitag, 5. Mai 2017
Tagungsthema
9:00–9:25 Fritz-Ulrich Buchmann (Stuttgart)
Der Lagerspeicher von Oppeln. Eine frühe Halle der Holzbaufirma Carl Tuchscherer als
Beispiel für Materialeffizienz als Alleinstellungsmerkmal
9:25–9:50 Christian Müller (Berlin)
Sparsame Holzfachwerkkonstruktion von 1939 am Beispiel der ehemaligen
Viehauktionshalle in Weimar
9:50–10:15 Adrian Leander Pöllinger (Zürich)
Experimenteller Schulbau in der Nachkriegszeit – Jean Prouvés „École Standard“
10:15–10:45 Kaffee
Laufende Projekte und Forschungsvorhaben
10:45–11:10 Claudia Eckstein (Bamberg)
Der spätmittelalterliche Backsteinbau im südwestdeutschen Raum
11:10–11:35 David Wendland (Dresden)
Entwurfs- und Detailplanung in spätgotischen Gewölben –
zwischen spätmittelalterlicher Werkzeichnung und frühneuzeitlicher Stereotomie
11:35–12:00 Sebastian Hoyer (Braunschweig)
„Unsere Dächer mit dem gespaltenen Balken halten sich so vortrefflich…“
Der „Laves-Balken“ und seine vielseitige Verwendung im Schloss Derneburg
12:00–13:30 Mittagspause
13:30–13:55 Gudrun Styler-Aydin, Georg Hochreiner (Wien)
Die Eisenkonstruktionen der Großen und Kleinen Michaelerkuppel in der Wiener Hofburg
13:55–14:20 Dieter Pommer (Leipzig)
Die Einführung des Béton armé système Hennebique in den Kreishauptmannschaften
Leipzig und Dresden 1898–1900
14:20–14:45 Oliver Steinbock (Dresden)
Willy Gehler – Bericht eines interdisziplinären Forschungsprojektes
14:45–15:10 Christiane Weber (Innsbruck), Tobias Möllmer (Karlsruhe)
Der Wasserbauingenieur Moritz Eisenlohr (1855–1924) in Mannheim und Straßburg –
Ein Mediator bautechnischen Wissens am Oberrhein
15:10–15:40 Kaffee
15:40–16:05 Andreas Kahlow (Potsdam)
Aufwand und Nutzen großer Projekte: Die Fontänen von Sanssouci
16:05–16:30 Heike Zeymer (Potsdam)
Der Marmorsaal im Neuen Palais: Die Sanierung einer barocken Deckenkonstruktion
Mitgliederversammlung
Annex 1 Hörsaal D 011 (Gebäude vis-à-vis vom Eingang des Hauptgebäudes)
17:00 Ordentliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte
20:00 Gemeinsames Abendessen
Samstag, 6. Mai 2017
Exkursionsprogramm
9:00–17:00 Exkursionen (Voranmeldung erwünscht, begrenzte Platzzahl, ggf. kommen individuelle Eintrittsgelder hinzu)
Tour Schlösser-Sanierung: Neues Palais, Schloss Cecilienhof, Schloss Babelsberg mit Pückler-Ausstellung, ca. 20 Euro
Tour Potsdam-Stadt: Vom Holländischen Viertel bis zur „Moschee von Sanssouci“, ca. 10 Euro
Get-Together
18:15 Mensa des alten Gebäudes der FH Potsdam Friedrich Ebert-Straße (am Alten Markt). Tram-Haltestelle: Alter Markt/Landtag.
Tagungsort
Hauptgebäude FH Potsdam, Kiepenheuerallee 5, 14469 Potsdam
Archiv
[CALL FOR PAPERS]
„Mit den wohlfeilsten Mitteln dauerhaft, feuersicher und bequem“ –
Sparsamkeit als Prinzip, Rationalität als Weltsicht?
Seit alters her prägen Prinzipien der Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit das alltägliche Bauen und Konstruieren. Im Zuge der (ökonomischen) Aufklärung des 18. Jahrhunderts gewannen sie neue Dynamiken. Spätestens in der Moderne etablierte sich durch Begriffe wie Rationalisierung oder Standardisierung dann die Vorstellung von Sparsamkeit als Fortschritt. Diese ideologische Aufladung zementierte die zentrale Position der genannten, scheinbar rationalen Prinzipien für das Bauen und Konstruieren bis in die Gegenwart.
Wir erbitten Vorschläge für Beiträge, die sich diesem Themenkomplex widmen. Das Spektrum kann von konkreten Fallstudien über spezifische Diskurse bis hin zu vergleichenden Diskussionen reichen. Mögliche Themen sind u.a. historische Konstruktionsweisen, Planungs- und Berechnungsmethoden und theoriegeschichtliche Aspekte auf der Basis von Literatur- und Archivrecherchen oder auch konkreten Bauwerksuntersuchungen.
[CALL FOR PAPERS] / [CALL FOR POSTERS]
Berichte aus Forschung und Praxis der Bautechnikgeschichte
Thematik, Fragen, Hypothesen und Ergebnisse aktueller Forschungsvorhaben und Praxisprojekte aus dem Bereich der Bautechnikgeschichte sollen vorgestellt werden. Vortrags- und Posterangebote sind gleichermaßen willkommen.
Interessierte werden gebeten, bis zum 15. September 2016 einen Abstract von nicht mehr als 300 Wörtern (mit Angabe der Sektion) sowie einen kurzen Lebenslauf an info@bautechnikgeschichte.org zu senden. Es ist geplant, die Tagungsbeiträge zu publizieren.
Eine Rückmeldung auf Vortragsvorschläge und die Bekanntgabe des Programms erfolgt bis Mitte November 2016.