
Im Rahmen der sechsten Jahrestagung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte finden am Samstag, den 13. Mai 2023 spannende Exkursionen statt. Exkursionsziele sind die Flughafenanlage Tegel, das International Congress Centrum (ICC) und die Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße. Weitere Informationen dazu finden Sie im Programm.
→ Programm als PDF zum Download
Begrenzte Platzanzahl, Anmeldung an gbtg-tagungsbuero@berlin.de
Die Plätze werden nach Reihenfolge der Anmeldung vergeben
Exkursionsbeitrag 15 Euro, nach Anmeldebestätigung zu bezahlen
Flughafenanlage Tegel:
Bevor der Flughafen Berlin-Tegel entstand, wurde das Gelände als Raketenflugplatz und später, zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Truppenübungsplatz der Luftwaffe genutzt. 1948 wird im französischen Sektor Berlins die Einwilligung zum Bau eines Flughafens gegeben, der zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke dienen sollte. Innerhalb von 90 Tagen entstand der Flughafen Berlin-Tegel, mit der damals längsten Landebahn in Europa wird dieser in den 1970er-Jahren zum wichtigsten Passagierflughafen Berlins. Die Flughafenanlage wurde nach dem Konzept des Drive-In-Airports geplant und gilt als typisch für die Architektur der 1960er-Jahre. Der sechseckige Flugsteigring, geplant vom Architekturbüro gmp, sollte dabei ein möglichst schnelles Erreichen der Flugzeuge für die Passagiere ermöglichen. Der Flugbetrieb wurde 2020 eingestellt, nur ein Teil fungiert noch als militärischer Hubschrauberlandeplatz.
International Congress Centrum Berlin:
Das 313 Meter lange, 89 Meter breite und fast 40 Meter hohe Kongresszentrum wurde von den Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte geplant und und nach vier Jahren Bauzeit am 2. April 1979 eröffnet. Ein auffälliges Merkmal ist die silbergraue Aluminium-Fassade des Gebäudes im Stil der High-Tech-Architektur. Es zählt zu den bedeutendsten Bauwerken der deutschen Nachkriegszeit und war der teuerste Bau in West-Berlin. Seit Jahren wird in Berlin über die Zukunft des Gebäudes diskutiert. Bisher ist ungeklärt, ob und wann das ICC saniert wird und wer die Kosten dafür trägt. Im September 2019 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.
Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße:
Das umgangssprachlich als Schlange bezeichnete Gebäude ist ein Wohnkomplex auf einer Autobahntrasse in der Architektur der 1970er Jahre in Berlin. Im Jahr 1980 wurden die ersten Wohnungen bezugsfertig, der Erstbezug erstreckte sich jedoch aus organisatorischen Gründen bis 1981. Das Hauptgebäude erreicht eine Gesamtlänge von 600 Metern und eine maximale Höhe von 46 Metern. Es hat in den mittleren Riegeln eine maximale Geschossanzahl von 14. Dieses Gebäude beinhaltet 1064 Wohneinheiten und zählt damit zu den größten zusammenhängenden durchgängig begehbaren Wohnkomplexen Europas. In der angrenzenden Randbebauung sind weitere 694 Wohneinheiten untergebracht, was eine Gesamtanzahl von 1758 Wohneinheiten auf dem Areal ergibt. Es wurden 120 verschiedene Grundrissvarianten realisiert. Seit Dezember 2017 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.